Jahresbericht 2023

Jahresbericht 2023

Kontakt

Portrait Pfarrer Fritz Graßmann
Pfarrer Fritz Graßmann

Theologischer Vorstand

Spenglergäßchen 7a
86152 Augsburg
Deutschland

Herzlich willkommen auf den digitalen Seiten unseres Jahresberichtes 2023! Vielleicht hatten Sie schon ein gedrucktes Exemplar in Händen und sind über den QR-Code auf diese Seite gelangt. Die komplette Printausgabe gibt es übrigens links unter Downloads. Wie immer freuen wir uns über kritische und anerkennende Rückmeldungen an presse@diakonie-augsburg.de
Im Leitartikel zum Jahresbericht blickt der Vorstand der Diakonie Augsburg auf ein bewegtes Jahr zurück und wirft – allen aktuellen Krisen zum Trotz – einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft.

Ehrlich und hoffnungsvoll

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“ (1. Kor. 16,14)

Überall ist Krise. Die Demokratie ist in der Krise. Wir erleben eine Erosion der Zustimmung zu einer freien, vielfältigen und solidarischen Gesellschaft, wie wir sie noch vor Jahren nicht für möglich gehalten hätten. Auch der Sozialstaat ist in der Krise. Fast wöchentlich gibt es Berichte über die Schließung vom Pflegeheimen oder Insolvenzen sozialer Träger. Der Fachkräftemangel ist längst existenzbedrohend geworden und immer deutlicher wird: Wir befinden uns mitten in einem Kampf um finanzielle Ressourcen. Soziale Leistungen konkurrieren mit den Forderungen anderer Wirtschaftsbereiche, auch mit dem Klimaschutz.
Als Diakonisches Werk Augsburg spüren wir, dass der Gegenwind stärker wird. Trotzdem bleiben wir zuversichtlich. Die Nachfrage nach unseren Leistungen ist hoch und wird weiter steigen. Wir spüren, dass wir auf einem festen und guten Fundament stehen. Ehrlich und hoffnungsvoll – so wollen wir unser Diakonisches Werk Augsburg durch schwierige Zeiten führen. Zur Ehrlichkeit gehört, klar zu sagen: Für gute soziale Arbeit braucht es gutes Personal und eine ausreichende finanzielle Ausstattung. Wo das nicht mehr gegeben ist und wir daher keine gute Arbeit abliefern können, werden wir uns zurückziehen.

Beitrag zu Wohlstand und sozialem Frieden

Aber vor allem wollen wir weiter wachsen und aufbauen. Wir wissen, was wir können. Wir können Altenhilfe. Zunehmend gelingt es uns auch, unsere Kompetenz in eine erfolgreiche Strategie der Personalgewinnung, -entwicklung und -bindung umzusetzen. Aus-, Fort- und Weiterbildung haben endlich das Gewicht, das ihnen zukommt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Migrationsberatung. Hier sagen wir selbstbewusst: Vielfalt bereichert und gute Migrationsberatung ist ein Beitrag zum Wohlstand und zum sozialen Frieden in unserem Land. Denn wir helfen entscheidend bei der Integration. Gegen Spaltung. Gegen Fundamentalismus bei Einheimischen und Zugewanderten.
Stolz sind wir auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn sie stehen Tag für Tag ein für einen hoffnungsvollen Blick auf die Welt, allen Krisen zum Trotz. Viel Streit um den rechten Weg, viel Zaudern, viel Krise in der Welt – wir tun! Ganz im Sinne der Jahreslosung für 2024: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“

Das Titelmotiv für den Jahresbericht, das Sie oben auf dieser Seite sehen, stammt übrigens von Wolfgang Klaiber-Mehling, Leiter unserer Tagesstätte für psychische Gesundheit in Meitingen. Er hat es im Rahmen einer regelmäßigen Supervision unter Anleitung von Kunsttherapeutin Juliane Wanner gemalt.

Der Vorstand des Diakonischen Werkes Augsburg

Hofflohmarkt war ein Highlight

Bei strahlend blauem Himmel fanden Menschen jeden Alters den Weg ins Spenglergäßchen zum Hofflohmarkt, bei dem auch Mitarbeiter:innen der Diakonie begeistert in gebrauchter Kleidung, Spielzeug oder handgefertigten Produkten von Klient:innen stöberten.
Bei diesem Event arbeiteten ehren- und hauptamtliche Helfer:innen aus dem Arbeitslosenzentrum, der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA), kiloweise und Bewohner des Bodelschwingh-Hauses Hand in Hand.
Die Einnahmen flossen in die Renovierung von kiloweise, dem Second-Hand-Laden der Diakonie für Bedürftige und in einen Ausflug für die Bewohner des Bodelschwingh-Hauses, einem Wiedereingliederungszentrum für Haftentlassene.

"Märchen und Träume für ein gutes Leben"

Unter diesem Motto stand 2023 der Jahresgottesdienst der Diakonie Augsburg in der Heilig-Kreuz-Kirche. Susanne Donn erzählte anhand einer "kleinen Heldenreise" von ihrer Arbeit im Projekt "Mit Märchen gegen Trauma". Begleitet wurde sie dabei von ihrer Kollegin Elisabeth Lehner auf dem Akkordeon.
Traditionell ehrte die Diakonie beim Gottesdienst die Kronenkreuzträger:innen, die seit 25 Jahren im Werk tätig sind: Christel Artz, Traute Gross, Rosa Kirst, Monika Kusterer, Claudia Neubauer, Melitta Schlottner, Rosita Tögel und Daniela Zakrzewski. Beim anschließenden Empfang im Gemeindesaal von Heilig-Kreuz spielte die Diakonieband Diakobanda mit Mitarbeiter:innen aus dem Fachbereich Migration.

"Miteinander als Chance"

So lautet der Titel des aktuellen Buches von Diakon Fritz Blanz, in dem er über "die Kunst und Praxis des Zusammenlebens in Kirche und Gesellschaft" schreibt und auch die Diakonie in den Blick nimmt: Welche Rolle spielt Diakonie in Kirchengemeinden? Bei einer Lesung im Hollbau, zu der das Diakonische Werk Augsburg in Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof eingeladen hatte, ging der Autor diesen und weiteren Fragen nach.

"Die Gräben werden immer tiefer", so Pfarrer Fritz Graßmann, Theologischer Vorstand der Diakonie Augsburg. Es gebe kein gemeinsames Koordinationsystem mehr, was bei manchen Menschen dazu führe, sich immer mehr unter Gleichgesinnte zurück zu ziehen. Blanz riet, den Dialog mit Andersdenkenden nicht abzubrechen, sondern nur zu unterbrechen: "Mehr kann ich nicht tun." Seine Vision fasste er mit den Schlagworten Vertrauensgemeinschaften, Verantwortungsgemeinschaften und Versöhnungsgemeinschaften zusammen.

On air - Diakonie im Radio

Auch 2023 hat die evangelische Redaktion mehrfach auf rt1 über die Diakonie berichtet. Wie schon 2022 war das Wohnprojekt Bärenhaus Thema. Weitere Beiträge gab es über das Angebot der Evangelischen Beratungsstelle für Jugendliche und eine Aktion der Evangelischen Studentinnen- und Studentengemeinde (ESG) in Kooperation mit der Augsburger Beratungsstelle für Strafentlassene (ABS).